Radschnellverbindungen | Radschnellweg Stuttgart – Böblingen

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Annika Ernst fährt auf dem Radschnellweg zwischen Sindelfingen/Böblingen und Stuttgart, der der erste seiner Art in Baden-Württemberg und seit Mai 2019 in Betrieb ist. In diesem Beitrag wird die Bedeutung von Fahrradwegen für die Förderung des Fahrradverkehrs in Deutschland beleuchtet. Etwa 36 % der Deutschen nutzen regelmäßig das Fahrrad und kombinieren es oft mit verschiedenen Verkehrsmitteln. Die Entscheidung, das Fahrrad als Fortbewegungsmittel zu nutzen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. Geschwindigkeit, Sicherheit und Komfort. Speziell ausgebaute Radschnellwege erhöhen die Attraktivität des Fahrrads in Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln, da sie eine schnelle und sichere Fortbewegung ermöglichen. Dieser Radschnellweg ist etwa acht Kilometer lang und soll den Autoverkehr auf das Fahrrad verlagern, um Staus und Luftverschmutzung zu reduzieren. Radschnellwege bieten eine durchgehende, sichere und attraktive Fahrt und entsprechen hohen Qualitätsstandards in ihrer Gestaltung und Infrastruktur. Sie verbinden wichtige Standorte miteinander, vermeiden Staus, verbessern die Luftqualität und ziehen neue Radfahrer*innen an. 

Auf dem Bild ist eine Straße zu sehen, auf der ein Radfahrer fährt. Über der Szene ist ein großer, durchsichtiger Textblock mit der Aufschrift "HEINRICH BÖLL STIFTUNG Baden-Württemberg". Unterhalb davon steht in großer Schrift "RADSCHNELLWEGE TEIL 1" und darunter "INFRASTRUKTURATLAS". An der Seite der Straße stehen Bäume und es gibt ein Geschwindigkeitslimit von 30 km/h, das durch ein Verkehrsschild angezeigt wird.

Teil 1 Radschnellweg - Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg

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Transkript

In einer gewöhnlichen Woche fahren ungefähr 36 % der Deutschen mit dem Fahrrad. Etwa ein Fünftel nutzt auch andere Verkehrsmittel. Die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel, um von A nach B zu kommen, wird als Multimodalität bezeichnet. Die Entscheidung, das Fahrrad anderen Verkehrsmitteln vorzuziehen, hängt oft von mehreren Faktoren ab, darunter Geschwindigkeit, Sicherheit und Komfort. Um die Nutzung des Fahrrads zu fördern, sollten daher Überlegungen angestellt werden, wie die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Fahrrads gegenüber anderen Verkehrsmitteln gesteigert werden kann. Häufig ist die benötigte Zeit für eine bestimmte Strecke das entscheidende Kriterium für die Verkehrsmittelwahl. Hier können Radschnellwege eine wichtige Rolle spielen.

Und auf einem solchen Radschnellweg befinde ich mich gerade. Zwischen Sindelfingen/Böblingen und Stuttgart ist seit Mai 2019 der erste Radschnellweg in Baden-Württemberg für den Radverkehr freigegeben worden. Er ist etwa 8 Kilometer lang und soll auf den hochbelasteten Pendlerstrecken für eine deutliche Verkehrsverlagerung vom Auto auf das Fahrrad sorgen. Damit soll eine Verringerung der täglichen Staus und der damit einhergehenden gesteigerten Luftverschmutzung erzielt werden.

Ich teste diesen Radschnellweg heute mal aus und erkläre euch dabei, was Radschnellwege so besonders macht und wie sie entstehen. Kommt mit!

Radschnellverbindungen ermöglichen eine zügige und sichere Fortbewegung, auch auf längeren Strecken und sind besonders für den täglichen Radverkehr von großer Bedeutung. Sie dienen dazu, wichtige Start- und Zielpunkte über größere Entfernungen miteinander zu verknüpfen und sie sind ausreichend breit und komfortabel gestaltet. Radschnellwege sind darauf ausgelegt, eine durchgängige, attraktive und sichere Fahrt mit hoher Geschwindigkeit zu gewährleisten, wodurch Wartezeiten und Stopps minimiert oder vermieden werden. Zudem erfüllen Radschnellverbindungen hohe Qualitätsstandards in Bezug auf ihre Streckenführung, Gestaltung und begleitende Infrastruktur.

Um diese Qualitätsstandards zu erfüllen, müssen Radschnellwege eine Mindestlänge von fünf Kilometern haben und für den täglichen Radverkehr geeignet sein. Sie sollen wichtige Standorte über Gemeindegrenzen hinweg verbinden und sicherstellen, dass mindestens 2.000 Radfahrende pro Tag die neuen Strecken nutzen.

Radschnellverbindungen tragen dazu bei, Staus zu vermeiden, was sich positiv auf die Luftqualität und den Lärmschutz in städtischen Gebieten auswirkt. Sie sind auch eine Antwort auf die steigende Verbreitung von Pedelecs und E-Bikes und können dazu beitragen, neue Nutzergruppen für das Fahrrad zu gewinnen. Damit gewinnt der Radverkehr an Bedeutung, auch bei Personen, die bisher weniger affin für das Fahrradfahren waren, insbesondere bei längeren Strecken und in schwierigen geografischen Lagen.

Was haltet ihr von Radschnellverbindungen? Und habt ihr diese Strecke vielleicht selbst schon mal genutzt? Schreibt es in die Kommentare!