12 kurze Lektionen über Moore

Atlas

Moore sind Wasser und Land zugleich und entstehen, wo der Boden ganzjährig nass ist. Sie sind reich an seltenen Tieren und Pflanzen und können viel Kohlenstoff speichern, um Klimaschutz zu leisten. Sie gibt es auf der ganzen Welt.

1. Entstehung durch Torfbildung

Moore existieren auf allen Kontinenten. Sie sind entstanden durch Torfbildung in Böden mit Wassersättigung.

2. Wichtige Funktionen

Weltweit bedecken Moore 3 Prozent der Landfläche - binden aber etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie die Biomasse aller Wälder der Erde zusammen.

Der Mooratlas 2023

Der Mooratlas beleuchtet in 19 Kapiteln die Folgen der Zerstörung dieser einzigartigen Lebensräume und zeigt die Chancen nasser Moore und ihrer Nutzung für die Gesellschaft auf, um alle Akteur*innen zum Handeln zu ermutigen – „Moor muss nass“!

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3. Auswirkungen menschlicher Aktivitäten

Moore gehen zehnmal schneller verloren, als sie wachsen. Durch menschliche Aktivitäten werden jährlich 500.000 Hektar Moor zerstört. Noch intakte Moore müssen dringend geschützt werden.

4. Moore als CO2 Speicher

Naturliche Moore ziehen beträchtliche Mengen des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Atmosphäre, das sie als Kohlenstoff im Torfboden speichern. Werden sie jedoch zerstört, setzen sie große Mengen CO2 frei - und belasten das Klima.

5. Landwirtschaftliche Nutzung

Ein Großteil aller entwässerten Moore weltweit wird landwirtschaftlich genutzt. In Deutschland: über zwei Drittel aller Moore. Sie dienen vor allem der Tierhaltung.

6. Bedeutung im Wasserkreislauf

Nasse Moore spielen eine entscheidende Rolle im Wasserkreislauf. Sie filtern Wasser und helfen bei Dürreperioden und Überschwemmungen. Die Klimakrise macht Moore trockener und anfälliger für emissionslastige Torfbrände.

7. Heimat seltener Pflanzen- und Tierarten

Moore beherbergen seltene und bedrohte Pflanzen und Tierarten. Die weltweit größte Gefahr für sie ist die künstliche Entwässerung und Entwaldung für die Land- und Forstwirtschaft.

8. Notwendige Wiedervernäßung

Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen zu erreichen, müssen in Deutschland mindestens 50.000 Hektar Moore wiedervernässt werden, in der EU 500.000 Hektar und weltweit 2 Millionen Hektar - pro Jahr.

9. Emissionen können gesenkt werden

Die Emissionen aus entwässerten Mooren können stark gesenkt werden, ohne dass Landwirtschaftsbetriebe dafür auf ihre Nutzung verzichten müssen: mit Anhebung der Wasserstände und der Umstellung auf Paludikultur wie dem Anbau von Schilf oder der Haltung von Wasserbüffeln.

10. Ökologische Alternativen zu Torf

Jahrhundertelang wurde Torf vor allem als Brennstoff verwendet. Heute wird er hauptsächlich als Blumenerde im Gartenbau genutzt. Ökologische Alternativen dazu müssen stärker gefördert werden.

11. Zerstörung von Mooren in der Geschichte

Seit Jahrhunderten werden Moore zerstört. Damit sie ihren Beitrag im Kampf gegen die Klimakrise leisten können, braucht es neue Narrative und Visionen für eine große Transformation zu nassen Moorlandschaften.

12. Waldbedeckte Moore als Kohlenstoffspeicher

In vielen Weltgegenden gibt es waldbedeckte Moore: Erlenbrüche in Europa oder Moorregenwälder in den Tropen. Sie speichern besonders viel Kohlenstoff und müssen unbedingt erhalten oder restauriert werden.


Dieser Artikel erschien zuerst hier: www.boell.de