Де роки квітучі пройшли | Wo die besten Jahre vergangen sind

Das Deutsche Uhrenmuseum in Furtwangen zeigt eine Sonderausstellung mit dem Titel "Wo die besten Jahre vergangen sind", die sich dem Thema der Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkriegs widmet. Die Ausstellung wurde von der ukrainischen NGO After Silence kuratiert und erzählt die bewegenden Geschichten von Zwangsarbeiterinnen aus der Ukraine, die während des Krieges in Furtwangen und Umgebung arbeiteten. Durch intensive Recherchearbeit und historische Fotografien werden einzelne Schicksale sichtbar gemacht. Diese wären ansonsten in den Schatten der Geschichtsschreibung geblieben.

Bilder von der Ausstellungseröffnung Wo die besten Jahre vergangen sind
Teaser Bild Untertitel
zu sehen von von links oben nach rechts unten 1. Bild: Begrüßung von Martina Braun, MdL 2. Bild: Dr. Johannes Graf vom Uhrenmuseum Furtwangen führt in die Ausstellung ein 3. Bild: Ein Schaubild 4.-6. und 8.+9. Bild: Besucher*innen der Eröffnung 7. Bild: Ausstellungsmacher Aftersilence (v.l.n.r.): Anna Yatsenko , Andrii Usach

Das Thema Zwangsarbeit ist ein ernstes, aber oft wenig beachtetes Kapitel der deutschen Geschichte. Während des Zweiten Weltkriegs verschleppte Deutschland Millionen Menschen aus ganz Europa, um sie hier unter Zwang arbeiten zu lassen. Besonders betroffen waren diejenigen, die aus dem Gebiet der heutigen Ukraine stammten. Das Gebiet war damals Teil der Sowjetunion. Sie wurden unter oft grausamen Bedingungen zur Arbeit gezwungen. Die Arbeit war fernab ihrer Heimat und ihrer Familien.

Die Ausstellung präsentiert historische Fotografien von Zwangsarbeiterinnen in Furtwangen und Umgebung sowie ihre Geschichten. Die Geschichten wurden durch intensive Recherchearbeit der NGO After Silence ans Licht gebracht. Es wird deutlich, wie sehr die Zwangsarbeiterinnen gelitten haben. Sie mussten harte Arbeit verrichten, waren unterernährt und lebten in Baracken. Zudem hatten sie ständig Angst vor körperlicher Gewalt.

Auch nach dem Krieg war das Leiden für die Überlebenden nicht vorbei. Sie standen unter dem Misstrauen der sowjetischen Behörden und konnten oft nicht über ihre Erlebnisse sprechen. Das Thema Zwangsarbeit war lange Zeit ein Tabu, auch in den betroffenen Familien.

Die Sonderausstellung im Deutschen Uhrenmuseum leistet einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur und zur Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels der Geschichte. Sie lädt dazu ein, sich mit den Schicksalen der Zwangsarbeiterinnen auseinanderzusetzen und ein Bewusstsein für dieses lange verdrängte Verbrechen zu schaffen.


Besucher*innen können die Ausstellung vom 26. Januar bis 28. April 2024 besichtigen. 


Das Vermittlungsprogramm mit Vorträgen und Führungen auf deutsch und ukrainisch.