Was braucht es für eine echte Verkehrswende? Wissenschaft trifft Comic-Kunst

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Wie verändert sich Mobilität in Deutschland? Eine Studie trifft auf Comic-Kunst: Wissenschaftliche Fakten und visuelle Erzählungen zeigen, warum die Verkehrswende jetzt kommen muss – verständlich, kritisch und kreativ.

Lesedauer: 3 Minuten
Eine Zeichung des Verkehrsschilds "Bitte wenden!"

Was braucht es für eine echte Verkehrswende? Wissenschaft trifft Comic-Kunst - Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg

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Verkehrswende 2025: Comic & Studie zur Mobilität in Deutschland

Wie bewegen sich Menschen heute von A nach B – und wie morgen? In dieser Online-Veranstaltung treffen wissenschaftliche Forschung und grafisches Erzählen aufeinander, um zu zeigen: Mobilität ist mehr als ein Mittel zum Zweck – sie spiegelt unsere Werte, prägt unseren Alltag und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Im Mittelpunkt steht die Frage, wie eine sozial-ökologische Verkehrswende gelingen kann, die alle mitnimmt. Dabei geht es nicht nur um Infrastruktur und Technologie, sondern auch um Lebensstile, Teilhabechancen, politische Entscheidungen und neue Narrative. Wissenschaftliche Analysen treffen auf visuelle Erzählkunst, um den Wandel hin zu einer nachhaltigen, gerechten Verkehrskultur anschaulich darzustellen.


Mobilitätsstudie "MobilKULT": Wie verändern sich Mobilitätsgewohnheiten?

Welche Mobilitätsgewohnheiten haben Menschen in Deutschland und wie ändern sie sich mit der Zeit? Was ist ihre Meinung zu Infrastrukturen, zu politischen Maßnahmen und zum Autoverkehr? Antworten darauf liefert die Langzeitstudie „MobilKULT“. Die repräsentative Studie untersucht Einstellungen und Verhalten in Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern. Dr. Josephine Tröger und Marvin Helferich vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) stellen aktuelle Erkenntnisse aus der Studie vor.

Rund 2.500 Menschen geben im Rahmen der Studie regelmäßig Auskunft – zu Fragen wie:

  • Welche Verkehrsmittel sie täglich nutzen – ob Auto, Rad oder öffentlicher Nahverkehr
  • Wie sie die Qualität der Infrastruktur und die Gerechtigkeit der Verkehrspolitik empfinden
  • Wie sich ihre Sicht auf das Auto verändert hat
  • Wie ihre Mobilitätsgewohnheiten ihren Alltag beeinflussen

Kernergebnisse der Studie sind: 

  • Wechselbereitschaft ist vorhanden – Strukturen und Pfadabhängigkeiten erschweren den Umstieg auf nachhaltigere Mobilitätsformen
  • Strukturveränderungen brauchen Zeit und sind an demokratische Aushandlungsprozesse geknüpft – eine konfliktfreie Transition ist nicht möglich
  • Je nach Voraussetzung müssen unterschiedliche Möglichkeiten und Barrieren berücksichtigt werden
  • Konsistentes politisches Handeln wird von der Bevölkerung (langfristig) unterstützt – das Deutschland-Ticket ist ein gelungenes Beispiel mit tatsächlich messbarer Wirkung


Sachcomic "Verkehrswende - wie geht das?" – die Transformation zeichnen

Der Comic-Autor und Illustrator Felix Pestemer nähert sich der Mobilitätswende aus einer künstlerisch-erzählenden Perspektive. In seinem Sachcomic „Verkehrswende – Wie geht das?“ visualisiert er die Herausforderungen der aktuellen Verkehrspolitik – den verfahrenen Status Quo, bereits umgesetzte oder alternative Konzepte und er richtet den Blick auf Technologien und Ideen für morgen. 

Seine Zeichnungen erzählen von:

  • Staus und überlasteten Städten
  • maroder Infrastruktur
  • ungleichen Chancen auf Bewegung im ländlichen Raum
  • der Debatte um Elektromobilität – zwischen Hoffnung und Kritik

Pestemers Zeichnungen bringen politische Fragen in den Alltag – und öffnen neue Räume für Diskussion und Beteiligung.


Warum die Neuausrichtung des Verkehrs dringend ist – und alle betrifft

Laut Umweltbundesamt ist der Verkehrssektor der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasemissionen in Deutschland. Besonders der motorisierte Straßenverkehr trägt erheblich zur CO₂-Belastung bei – trotz technologischer Innovationen in der Automobilindustrie.

Ein grundlegender Richtungswechsel im Verkehrsbereich ist daher ein zentraler Hebel im Klimaschutz – und weit mehr als eine technische Aufgabe. Er erfordert gesellschaftlichen Wandel, politische Entscheidungen und neue Erzählweisen. Illustrationen, wie die von Felix Pestemer, können genau hier ansetzen – indem sie komplexe Themen zugänglich und emotional erfahrbar machen.