Lebensmittelverluste und -abfälle - Was sagt die Wissenschaft?

Podcast

Folge #02 | Ab in die Tonne? - Lebensmittelverschwendung in Deutschland

Dr. Felicitas Schneider beschäftigt sich bereits seit 2001 mit dem Thema Lebensmittelverluste und -abfälle und hat seitdem viele Projekte zur Methodik des Messens von Lebensmittelverlusten, möglichen Vermeidungsmaßnahmen und zur Politikberatung auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette durchgeführt. Außerdem hat sie entsprechende internationale und deutschsprachige Netzwerke und Arbeitsgruppen erwirkt. Am Thünen-Institut für Marktanalyse ist sie als Koordinatorin für die „Collaboration Initiative Food Loss and Waste“ tätig.

Lesedauer: 25 Minuten
Bild: Dr. Felicitas Schneider

Transkript

ANNIKA ERNST: Ab in die Tonne? Die neue Podcastreihe der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg zum Thema Lebensmittelverschwendung. Moderiert von Annika Ernst.

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Podcastreihe der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg. Ich bin Annika Ernst, Praktikantin der Stiftung und in meinem Podcast dreht sich alles um das Thema Lebensmittelverschwendung. Hier erfährst du nicht nur, wieso Lebensmittelverschwendung ein hochpolitisches Thema ist, sondern auch, wo es bereits Lebensmittelretter*innen gibt und wie auch du aktiv gegen Lebensmittelverschwendung vorgehen kannst. Außerdem möchten wir der Landesregierung in Baden-Württemberg so richtig auf den Zahn fühlen und uns der Frage widmen: Ist es wirklich berechtigt, die Verantwortung für Lebensmittelverschwendung allein privaten Haushalten zuzuschieben? Oder sollte nicht auch die Politik bessere Rahmenbedingungen setzen?

Ja, in der heutigen Folge möchten wir uns damit befassen, wie wir Lebensmittelverschwendung definieren und warum sie so problematisch ist. Und das nicht nur unter moralischen Aspekten, sondern auch vor dem Hintergrund, dass der Klimawandel nach einem nachhaltigen und umweltbewussten Umgang mit Lebensmitteln verlangt. Wir möchten uns außerdem der Frage widmen: Muss der Staat mehr leisten, um der Verschwendung von Lebensmitteln und Ressourcen entgegenzuwirken? Alle Fragen rund ums Thema Lebensmittelverschwendung beantwortet uns heute Frau Dr. Felicitas Schneider vom Thünen-Institut für Marktanalyse in Braunschweig. Das Thünen-Institut erarbeitet als Ressortforschungseinrichtungen wissenschaftliche Grundlagen als Entscheidungshilfe für die Politik der Bundesregierung und forscht fachgebietsübergreifend mit dem Ziel der nachhaltigen Weiterentwicklung der ländlichen Räume, der Land, Forst und Holzwirtschaft sowie der Fischerei. Dr. Felicitas Schneider beschäftigt sich bereits seit 2001 mit dem Thema Lebensmittelverluste und -abfälle und hat seitdem viele Projekte zur Methodik des Messens von Lebensmittelverlusten, möglichen Vermeidungsmaßnahmen und zur Politikberatung auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette gegründet. Außerdem hat sie entsprechende internationale und deutschsprachige Netzwerke und Arbeitsgruppen erwirkt und am Thünen-Institut für Marktanalyse ist sie als Koordinatorin für die „Collaboration Initiative Food Loss and Waste“ tätig. Sie ist also eine absolute Expertin auf diesem Gebiet und gibt uns heute Einblicke in die wissenschaftliche Perspektive der Lebensmittelverschwendung. Herzlich willkommen, Frau Dr. Schneider. Schön, dass Sie heute da sind.

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Ja, danke für die Einladung. Es freut mich, dass ich heute dabei sein kann.

ANNIKA ERNST: Warum ist Lebensmittelverschwendung denn für Sie persönlich ein so wichtiges Thema? Also, wieso haben Sie es sich zur Aufgabe gemacht, zu genau diesem Thema zu forschen und sich zu engagieren?

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Also, das hat im privaten Bereich begonnen, Ende der 90er Jahre, mit den Erfahrungen aus meinem Studentenjob während des Studiums. Ich habe im Lebensmitteleinzelhandel gearbeitet und war für die Betreuung des Kühlregals für Milchprodukte zuständig. Und ich habe die Bestellung erledigt, Ware nachgeschlichtet, das Datum kontrolliert und dabei auch sehr viele Produkte ausgebucht und auch weggeworfen, wenn sie beschädigt waren oder wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht war. Damals gab es in meiner Heimatstadt Wien keine sozialen Einrichtungen oder nur ganz wenige, die solche Produkte übernommen haben. Das hatte meistens logistische Gründe und mir war ein solcher Umgang mit Lebensmitteln völlig fremd. Also, ich war das gar nicht gewohnt und so habe ich beschlossen, etwas dagegen zu unternehmen. Und ja, nachdem Lebensmittel sehr ressourcenintensiv sind und gleichzeitig auch diese moralische Komponente dazukommt und wir auch als Gesellschaft die Folgekosten tragen, war es mir sehr wichtig oder ist es mir immer noch sehr wichtig, dieses komplexe Thema wissenschaftlich auch zu bearbeiten, aber auch in der Praxis Gegenmaßnahmen zu fördern. Und deswegen möchte ich was dagegen tun.

ANNIKA ERNST: Wie wirkt sich denn Ihre Arbeit jetzt so auf Ihr Privatleben aus? Also wahrscheinlich wird bei Ihnen gar nichts weggeschmissen, könnte ich annehmen, oder?

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Gar nichts könnte ich jetzt nicht sagen. Vor allem, weil ja auch nicht-essbare Bestandteile zu den Lebensmittelabfällen zählen und ich dann doch auch keine Bananenschalen in großen Mengen verzehre. Aber sehr wenig. Ich glaube, ich bin mittlerweile sehr kreativ.

ANNIKA ERNST: Das kann ich mir vorstellen. Ja, da kommen wir auch ganz am Ende noch mal drauf zu sprechen, ob sie da auch einen Tipp haben für uns alle. Aber genau das kommt dann zum Schluss. Sie sind ja neben Ihrer Arbeit beim Thünen-Institut auch Mitglied des Expert*innen Beirats bei „Zu gut für die Tonne“. Können Sie uns vielleicht einmal kurz erklären, was die Initiative „Zu gut für die Tonne“ eigentlich ist und wie Ihre Arbeit dort aussieht?

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Also diese Initiative wurde, oder diese Kampagne, wurde 2012 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ins Leben gerufen. Damals war der Anlass oder die Grundlagen hat eine Studie bereitgestellt, bei der ich damals auch schon dabei war, gemeinsam mit einer Kollegin. Und es sollten vor allem Haushalte angesprochen werden, also wie viel Lebensmittelabfälle anfallen. Was sind Gründe dafür, was kann man dagegen machen? Seit 2019 gibt es auch eine übergeordnete Strategie, die auch von dieser „Zu gut für die Tonne“-Kampagne in der Praxis umgesetzt wird, mit Maßnahmen und Materialien, die bereitgestellt werden. Und meine Kolleginnen und ich unterstützen anlassbezogen einzelne Aktivitäten dieser Kampagne oder liefern auch Grundlagendaten für die Ausgestaltung von Maßnahmen und Materialien. Und mit dem „Zu gut für die Tonne“-Bundespreis zeichnet das Ministerium herausragende Projekte aus, die sich mit dem Thema beschäftigen. Und als Mitglied dieses Expert*innenbeirates ist meine Aufgabe, die Promijury bei Unklarheiten zu den Einreichungen fachlich zu unterstützen, um da eine Entscheidung treffen zu können, welche Projekte nominiert werden und welche ausgezeichnet werden.

ANNIKA ERNST: Ja, das Thema dieses Podcasts ist ja Lebensmittelverschwendung. Da wäre es vielleicht ganz sinnvoll, zunächst mal zu klären, was Lebensmittelverschwendung denn überhaupt ist. Wie kann man das denn Ihrem Verständnis nach definieren?

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Also der Begriff „Lebensmittelverschwendung“ hat sich im deutschen Sprachraum umgangssprachlich verbreitet. Ich finde ihn aber nicht besonders passend. Deshalb verwende ich die technischen Begriffe „Lebensmittelverluste“ und „Lebensmittelabfälle“. Es gibt leider keine einheitliche Definition, die sich international oder auch in größeren Gebieten durchgesetzt hat. Aber im Großen und Ganzen versteht man darunter jene Lebensmittel, die zwar produziert worden sind, aber schlussendlich nicht dem menschlichen Verzehr zugeführt werden. Und damit sind sowohl essbare Teile gemeint, aber auch nicht essbare, also Schalen, Kerne, Knochen. Und es geht darum, dass Lebensmittel möglichst nutzbringend eingesetzt werden, also wenn sie schon produziert werden und da auch Umweltauswirkungen und Kosten verursachen, dass dann zumindest der höchstmögliche Nutzen, also der menschliche Verzehr, auch umgesetzt wird. Und das heißt, nur wenn der nicht erreicht wird, also wenn man es nicht verzehren kann, dann sollten möglichst hochwertige alternative Verwertungen gefunden werden. Das wäre zum Beispiel die Verwendung als Tierfutter oder die Verwendung in der Non-Food Industrie als Faser oder als Farbstoff oder dass man chemische Bestandteile der Lebensmittel extrahiert und weiterverwendet. Und auch nur wenn das nicht möglich ist, dann zumindest die Herstellung von Kompost oder Biogas. Und erst wenn das alles nicht möglich ist, dann eine Entsorgung über die Verbrennung, geordnete thermische Verwertung.

ANNIKA ERNST: Ja, es gibt ja sehr unterschiedliche Angaben dazu, wie viele Lebensmittel jetzt letztendlich jährlich verloren gehen oder verschwendet werden. Und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft spricht beispielsweise von circa 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfällen. Und eine Studie des WWF aus 2015 geht von 18 Millionen Tonnen aus. Das ist ja schon ein erheblicher Unterschied. Wie kommen diese Unterschiede denn überhaupt zustande?

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Ja, das liegt vor allem an den unterschiedlichen Definitionen. Je nachdem, wie eng man den Begriff „Lebensmittelabfall“ wirklich nimmt oder den juristisch definiert. So wie die Zahlen, die das BMEL veröffentlicht hat, also das Ministerium veröffentlicht hat, die orientieren sich an der EU-Definition und die ist sehr juristisch motiviert. Während die Studie des WWF und auch andere Studien eine eigene weitergefasste Definition verwenden, die eher so einem Blick aus der Ressourcenverwendungssicht hat. Und zudem unterscheiden sich auch, wenn man jetzt gezielt diese beiden Studien miteinander vergleicht, die Methoden, die verwendet worden sind, um das Aufkommen, also die Mengen an Lebensmittelabfällen, zu berechnen oder zu schätzen. Und außerdem ist noch zu beachten, dass sich die Zahlen des BMEL auf das Jahr 2020 beziehen und die des WWF auf das Jahr 2015 oder eben davor.

ANNIKA ERNST: Als ich mich vorbereitet habe, war ich auch manchmal etwas verwirrt, weil es dann doch sehr unterschiedliche Zahlen gibt, je nachdem, welche Studien man sich anguckt oder was für ein Artikel man liest.

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Genau, wir kommen dann auch noch später dazu, welcher Bereich wie viel beiträgt. Und wenn man sich da die Zahlen von Deutschland anschaut und die Zahlen der anderen EU-Länder, sieht man, dass das ja große Schwankungen gerade in der Landwirtschaft und in der Verarbeitung zu finden sind. Das liegt jetzt nicht daran, dass in Deutschland die Landwirtschaft so viel besser ist als im Schnitt in der EU, sondern auch daran, dass einfach die Datenlage noch recht dünn ist und dass eben da unterschiedliche Methoden zur Abschätzung verwendet werden.

ANNIKA ERNST: Okay, was sind denn Gründe dafür, dass in Deutschland so viele Lebensmittel weggeschmissen werden?

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Ja, das ist meistens eine Kombination an unterschiedlichen Gründen, dass Lebensmittel ihre ursprüngliche Bestimmung nicht erreichen. Dazu zählen zum Beispiel eine bestimmte Erwartungshaltung, wie Lebensmittel auszusehen haben, damit wir sie kaufen; auch eine mangelnde Wertschätzung, unzureichende Kenntnisse und Fähigkeiten, wie ich Lebensmittel lagere, wie ich sie verarbeiten kann; auch Marktdynamiken, also Preisgestaltung und mit Importen, Exporten usw.; dann auch Kosten, die externalisiert sind, also die man nicht berücksichtigt, irgendwelche Umweltkosten; Probleme mit der Kommunikation zwischen unterschiedlichen Akteuren, also wie viel bestelle ich, was biete ich an; Probleme während des Transportes, natürlich auch technische oder auch menschliche Fehler können dazu beitragen, dass Lebensmittel verderben oder nicht mehr konsumiert werden.

ANNIKA ERNST: Und was bedeutet das dann konkret für diese schiere Anzahl an Lebensmitteln, die eben nicht verwendet werden oder nicht verwertet werden? Was bedeutet das überhaupt für unsere Umwelt und schlussendlich auch für unser Klima?

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Also Lebensmittel sind in ihrer Produktion und Verarbeitung sehr ressourcenintensiv. Sie benötigen Boden, Wasser, Dünger, Energie, Verpackung und vieles andere. Und das führt zu Emissionen, die zum Klimawandel, zur Ressourcenknappheit oder auch zur Nutzungskonflikten beitragen. Man denke nur an den Regenwald und Sojaproduktion, so als plakatives Beispiel. Aber auch wenn Lebensmittel am Ende des Weges entsorgt werden, entstehen Emissionen, die der Umwelt nicht zuträglich sind. Und natürlich entstehen auch Kosten. Und besonders umweltunverträglich ist es, wenn Lebensmittel einfach unbehandelt auf einer Deponie oder irgendwo abgelagert werden, was in vielen Teilen der Welt durchaus üblich ist. Und daher wird geschätzt, dass alle Lebensmittelabfälle weltweit circa zu 8 bis 10 % zu den globalen CO2-Emissionen beitragen. Und dabei wird eine Fläche der Größe Chinas verwendet, um Lebensmittel herzustellen, die am Ende weggeworfen werden. Und auch vom Wasserbedarf wird etwa dreimal das Volumen des Genfer Sees verwendet für Lebensmittel, die dann am Ende weggeworfen werden. Durch diesen enormen Ressourceneinsatz entsteht der Weltwirtschaft natürlich auch ein monetärer Schaden von rund 880 Milliarden € pro Jahr. Und natürlich darf man dabei auch nicht vergessen, dass gleichzeitig rund 800 Millionen Menschen an Unterernährung leiden. Und wenn es also um echte Nachhaltigkeit geht, die ja aus den Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales besteht, dann kann die Vermeidung von Lebensmittelabfällen zu einer Verbesserung in allen drei Bereichen beitragen. Das ist eben auch das Spannende an diesem Thema, dass man hier ein sehr komplexes System hat und da sehr viel erreicht werden könnte.

ANNIKA ERNST: Besteht denn da ein Zusammenhang zwischen dieser weltweit hohen Verschwendung von Lebensmitteln und den Auswirkungen auf die Situation von hungernden Menschen? Also gibt es da tatsächlich einen Zusammenhang, dass wir so viele Lebensmittel wegschmeißen?

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Also wenn wir mehr wegwerfen, dann haben wir auch eine größere Nachfrage, als der Bedarf eigentlich objektiv gesehen wäre. Dadurch steigen die Kosten und dadurch können sich bestimmte Länder die Getreidepreise nicht mehr leisten. Das ist also ein Punkt. Man kann jetzt nicht das Brot, das in Deutschland weggeworfen wird, sammeln und in hungernde Gebiete schicken. Also das geht nicht. Aber indirekt gibt es hier Auswirkungen auch auf den globalen Markt. Und natürlich, wenn wir mehr nachfragen oder wenn Industrieländer mehr nachfragen, als sie eigentlich brauchen. So sieht man das im Preis am Weltmarkt. Und es sind auch andere Effekte, dass Produkte, die wir im Norden oder in den Industrieländern verbrauchen, in Entwicklungsländern oder Schwellenländern produziert werden und dort Agrarflächen belegen, die nicht für den eigenen Bedarf verwendet werden. Das sind eben dann auch so Nutzungskonflikte. Ja, auch dort entstehen dann Lebensmittelüberschüsse oder Lebensmittel, wie soll man sagen, bei der Verpackung, bei Produkten, die dann vor Ort nicht verwendet werden, weil das sind Produkte, die kennt die lokale Bevölkerung gar nicht, die essen sie nicht, also die wissen nicht, was sie damit tun sollen, wenn das übrig bleibt. Also das ist sehr komplex und es gibt deswegen sehr viele Stellschrauben, an denen man drehen könnte.

ANNIKA ERNST: Ist auf jeden Fall ein Thema, was einem, glaube ich, gar nicht so bewusst ist, wie viele Bereiche das tatsächlich betrifft und wie weitreichend das auch ist.

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Ja, es ist spannend. Es gibt da einige Papers, die so großartige Modelle umgesetzt haben, welche Maßnahmen denn dazu beitragen könnten, innerhalb der planetaren Grenzen genug Lebensmittel für die kommenden Generationen auch zu produzieren. Und da ist, finde ich sehr spannend, dass die Vermeidung von Lebensmittelabfällen als sehr relevante Maßnahme eingestuft wird, weil sie eben in so vielen Bereichen dann Auswirkungen zeigt.

ANNIKA ERNST: Umso komischer eigentlich, dass das so wenigen noch bewusst ist. Ich glaube, hätte ich mich jetzt nicht so intensiv mit dem Thema befasst die letzten Monate und Wochen, dann wäre mir das gar nicht so bewusst gewesen. Also es ist jetzt gerade tatsächlich in den Medien immer wieder präsenter, aber irgendwie, das schiere Ausmaß kriegt man nicht so mit.

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Ja. Ja, vielleicht auch, weil es zu komplex ist, diese weitreichenden Zusammenhänge, dass oft nur die einfachen, direkten, ersichtlichen Zusammenhänge aufgegriffen werden in den Medien, um das mal zu transportieren. Aber zumindest wird darüber geredet. Das ist ja auch schon ein wichtiger Aspekt.

ANNIKA ERNST: Vor allem mittlerweile auch relativ intensiv. Ich kriege es jetzt immer mehr mit. Lebensmittelabfälle entstehen ja entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette also, das heißt vom Hof bis zum Teller. Wo entstehen denn die meisten Lebensmittelabfälle?

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Also meines Wissens nach zeigen alle vorhandenen Schätzungen, dass die meisten Lebensmittelabfälle in den privaten Haushalten entstehen. Das gilt auch für Entwicklungs- und Schwellenländer. Je nach Land schwankt dieser Anteil etwas im Verhältnis zu den anderen Bereichen, liegt aber meistens so zwischen 50 und 65 %. Also in Deutschland sind es rund 59 % und in der EU im Schnitt zu 55 %.

ANNIKA ERNST: Okay, und welche Rolle spielt der Anbau und die Verarbeitung und der Handel?

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Also den offiziellen Zahlen Deutschland zufolge beträgt der Anteil der Landwirtschaft rund 2 %. Die Verarbeitung liegt mit 15 % und der Handel mit rund 7 %. Aber man muss bei Betrachtung dieser Zahlen auch berücksichtigen, dass gerade in der Landwirtschaft und in der Verarbeitung die Messung derzeit noch recht schwierig ist und auf Schätzungen beruht. Und dann gibt es ja auch noch den Bereich der Außer-Haus-Verpflegung, also Restaurants oder Kantinen, die in Deutschland mit rund 17 % beitragen.

ANNIKA ERNST: Und wie entstehen jetzt zum Beispiel beim Anbau und bei der Verarbeitung solche Verluste?

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Ja, also in der Verarbeitung sind es zum Beispiel Produktionsfehler oder bei der Umstellung von Maschinen. Also ein gutes Beispiel, das jetzt auch schon in Angriff genommen worden ist: Wenn man Erdbeereis herstellt, dann macht man eine Charge Erdbeereis und dann kommt eine Charge Schokoladeneis. Und die Umstellung zwischen den Geschmacksrichtungen, das ist Eis, das eigentlich in Ordnung ist. Das schmeckt ein bisschen nach Erdbeere und ein bisschen nach Schokolade, wird aber normalerweise nicht verkauft. Es gibt aber schon Hersteller, die eben jetzt so Mischeissorten anbieten, zum Beispiel. Oder auch in der Schokoladenherstellung, wenn da eine Umstellung zwischen unterschiedlichen Sorten ist. Also da, das ist einwandfrei in Ordnung. Es hat halt jetzt nicht eindeutig den Erdbeergeschmack. Das wäre ein Beispiel. Oder in der Landwirtschaft ist eben die Definition, was ist Lebensmittelabfall, sehr, sehr eng. Und das wären dann eben Produkte, die beispielsweise nicht dem Vermarktungsstandards vom Handel entsprechen und wieder an den Produzenten zurückgestellt werden oder die eben auch bei der Verpackung schon aussortiert werden, weil sie halt zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn sind und dann möglicherweise in eine gewerbliche Biogasanlage gehen. Das wären zum Beispiel Verluste in der Landwirtschaft. Weil Produkte, die am Feld stehen und gar nicht geerntet werden, weil der Marktpreis die Kosten für die Ernte nicht abdecken, die werden nicht als Lebensmittelabfall gerechnet in der derzeit geltenden Definition der EU. Und das ist auch ein Grund, wo viele sagen: Ja, aber da habe ich ja schon Ressourcen reingesteckt in diese Lebensmittel, die sind fertig für die Ernte. Und es sind aber Faktoren, die eben vom Markt bestimmt werden, dass diese Produkte nicht geerntet werden. Und rein rechtlich werden sie nicht als Lebensmittelabfälle gezählt, aber aus Ressourcensicht sagt man, naja ist jetzt aber auch nicht sehr schlau.

ANNIKA ERNST: Es musste ja trotzdem angebaut werden und es ist ja trotzdem gewachsen. Das heißt, es kommen Lebensmittel nicht in den Handel, einfach weil sie dem Standard nicht entsprechen, beispielsweise, weil sie eben nicht schön genug sind und dementsprechend keine Abnehmer haben?

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Genau. Zu groß, zu klein. Oder es gibt Äpfel mit Hagelschäden oder ähnliches, die halt dann zumeist nicht in den Handel kommen.

ANNIKA ERNST: Welche Möglichkeiten gäbe es denn, um die Lebensmittelverluste und Abfälle zu reduzieren?

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Ja, die Optionen sind sehr vielfältig. Also das beginnt bei einem sorgsamen Umgang in der Lagerung und Zubereitung zuhause. Also je nach Anforderung dunkel, kühl, in geschlossenen Gefäßen lagern, auch eine angemessene Hygiene, also dass man nicht mit dem verschmutzten Besteck in der Frühstücksmarmelade herumfährt und sich dann wundert, warum die schimmelig wird, in relativ kurzer Zeit. Die richtige Menge zuzubereiten oder aus den übriggebliebenen Resten schmackhafte neue Gerichte zu kochen. Im Außer-Haus-Bereich könnten unterschiedliche Portionsgrößen angeboten werden und nicht nur der Kinderteller oder die Seniorenportion, sondern auch für normale Erwachsene, die vielleicht gerade nicht so viel essen möchten oder auch eine flexible Wahl der Beilagen in den Kantinen. Andere Möglichkeiten wären auch eine bedarfsgerechte Bestellung im Handel. Dazu muss es natürlich auch Kooperationen mit den Lieferanten geben. Da gibt es auch schon elektronische Instrumente, die das unterstützen, so mit künstlicher Intelligenz, dass man hier besser bedarfsgerecht bestellen kann. Auch Kooperationen mit sozialen Einrichtungen oder mit Foodsharing-Initiativen könnten ausgebaut werden. Und insgesamt ist natürlich unsere gesellschaftliche Erwartungshaltung auch zu hinterfragen, wie perfekt immer ein Apfel aussehen muss, damit wir ihn gerne essen und was wir bereit sind, auch dafür zu bezahlen. Also so eine Werthaltung und Erwartungshaltung, das könnte auch noch angepasst werden.

ANNIKA ERNST: 2015 wurden ja aufgrund der hohen Lebensmittelverluste in den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen festgelegt, dass sich die Lebensmittelverschwendung bis 2030 halbiert haben muss. Sind Sie denn der Meinung, dass wir dieses Ziel noch erreichen können?

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Also das ist zugegebenermaßen ein sehr ambitioniertes Ziel, bezieht sich ja in dieser Nachhaltigkeitsagenda auf die Ebenen Handel, Außer-Haus-Verzehr und die privaten Haushalte. Und ich bin ehrlich gesagt skeptisch, dass wir es in allen drei Bereichen in den nächsten sieben Jahren schaffen werden. Aber nach dem Motto „every crumb counts“, also jeder Krümel zählt, das ist ein Slogan, der schon sehr, sehr, sehr alt ist, wird jede erfolgreich umgesetzte Maßnahme zu einer Verbesserung auch beitragen. Und es ist an uns allen, Maßnahmen zu identifizieren, die uns diesem Ziel näherbringen und diese auch in der Fläche umzusetzen. Ich glaube, das ist auch noch das Erfolgsrezept. Es gibt so viele erfolgreiche Maßnahmen, aber wir müssen sehen, dass die eben nicht nur für einen sehr kleinen Teil der Gesellschaft in der Umsetzung ist, sondern eben für alle.

ANNIKA ERNST: Ja. Finden Sie nicht, dass sich die Verantwortung teilweise zu stark auf den privaten Verbraucher konzentriert? Also, auch wenn in den privaten Haushalten die größten Lebensmittelabfälle entstehen, könnte doch die Politik zumindest in den anderen Bereichen der Wertschöpfungskette Rahmenbedingungen setzen, die die Verluste reduzieren. Also die nationale Strategie zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung basiert beispielsweise ja lediglich auf freiwilligen Branchenvereinbarungen. Ich weiß nicht, wäre es nicht vielleicht sinnvoller, wenn die Politik beispielsweise verbieten würde, dass Lebensmittel im Handel weggeschmissen werden?

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Ich bin jetzt auch kein Verfechter von Verboten. Ich glaube, dass wir flexibler sind und mehr Innovationen auf den Weg bringen und ermöglichen, wenn man Anreize schafft. Natürlich kann man bei den freiwilligen Vereinbarungen, könnte man noch mehr Gas geben, also mehr Druck machen oder schneller in die Umsetzung kommen, keine Frage. Aber ich glaube, mit Verboten, ja, ich bin da nicht so der Fan davon. Es gibt zu viele Nachteile, die auch international bei den bestehenden gesetzlichen Regelungen, wo es um Verbote geht, auch zu sehen sind. Wo ich mir denke, naja, da könnte man es vielleicht eleganter lösen.

ANNIKA ERNST: Zum Beispiel in Frankreich, wo die verpflichtet sind, die Lebensmittel abzugeben. Also davon sind sie nicht so der Fan?

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Das reißt mich nicht vom Hocker, nein. Weil die Mengen, die gespendet werden, an soziale Einrichtungen, zwar gestiegen sind, aber die Qualität ist gesunken, weil natürlich mit der Befürchtung oder mit der Konsequenz, dass wenn ich nicht alles weitergebe, was noch genießbar ist, das kann man sagen, ja, was ist genießbar, wer entscheidet das? Die ungelernten, ständig wechselnden Kräfte, die im Supermarkt arbeiten, sind jetzt nicht so gut qualifiziert, um das zu entscheiden. Und die geben sicherheitshalber auch das schon ein bisschen Schimmlige weiter. Und die sozialen Einrichtungen müssen dann mit Freiwilligen das aussortieren, das auch noch entsorgen und transportieren, haben mehr Aufwand. Also ja, das ist nicht ganz so gut. Da währen Anreizsysteme aus meiner Sicht wesentlich eleganter.

ANNIKA ERNST: Heißt das, Sie sind mit den Maßnahmen, die es derzeitig gibt, um dieses Nachhaltigkeitsziel zu erreichen, zufrieden? Finden Sie das ausreichend?

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Es gibt viele Maßnahmen. Ich würde mir wünschen, dass politische, rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen geschaffen werden und dass diese Maßnahmen attraktiver gemacht werden, erleichtert wird, die Umsetzung erleichtert wird und auch die Umsetzung schneller erfolgen kann. Und dabei ist sowohl die Politik gefordert als auch die einzelnen Akteure. Das heißt, es muss da eine gute Kooperation geben. Und da, glaube ich, gibt es noch viel Potenzial, das man ausschöpfen könnte.

ANNIKA ERNST: Okay. Gibt es denn da konkrete Dinge, die Sie nennen können? Also was müsste die Politik denn ändern?

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Na ja, auch gerade auf EU-Ebene sind gerade auch in Diskussionen die Ausnahmen, weitere Ausnahmen, für die Kennzeichnung mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum zu schaffen, dass man diese Liste der ausgenommenen Produkte erweitert. Es wurde jetzt auch gerade das Mindesthaltbarkeitsdatum, die Frist für die Eierkennzeichnung, wurde ja auch angepasst. Es wäre auch notwendig, dringend notwendig aus meiner Sicht, dass man geltende rechtliche Rahmenbedingungen in ihrer Interpretation harmonisiert. Man sieht, dass die Weitergabe von Lebensmitteln zum Beispiel in bestimmten Regionen in Deutschland leichter möglich ist als in anderen. Wo ich mir denke, naja, das Lebensmittelrecht ist das Gleiche, eben auch steuerliche Anreizsysteme zu schaffen für nachhaltiges Handeln. Auch die tatsächlichen Kosten mehr zu berücksichtigen, was dann auch schon automatisch dazu führen würde, dass man eher auf die bessere Nutzung, höherwertige Nutzung, geht als auf die Entsorgung. Den Austausch zwischen den Akteuren zu fördern, da sehe ich gerade auf regionaler und lokaler Ebene viel Handlungsbedarf bei den Gemeinden und Kommunen, natürlich aber auch mit gutem Beispiel voranzugehen. Gerade in der Politik gibt es ja viele Bundes- oder Landeseinrichtungen, die da sehr viel umsetzen können. Und ich glaube auch, wichtig ist das Unterstützen von sozialen Normen, die eben dem Wegwerfen von Lebensmitteln entgegenstehen. Also, dass es uncool wird, Lebensmittel wegzuwerfen. Und das entwickelt sich jetzt gerade auch so, aber das könnte man noch unterstützen mit Maßnahmen.

ANNIKA ERNST: Ja, es gibt ja schon einige, die sich zur Aufgabe gemacht haben, Lebensmittel zu retten oder auch Lebensmittel zu spenden. Was halten Sie denn von Initiativen wie Foodsharing oder was halten Sie von der Tafel oder nachhaltigen Unternehmen wie „To good to go“? Und da gibt es, glaube ich, auch noch einige andere, die gegen diese diesen Verlust von Lebensmitteln vorgehen.

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Genau. Also ich finde diese Initiativen sehr wichtig für die Bewusstseinsbildung. Einfach damit auch Personen, die sich vielleicht nicht aktiv mit dem Thema beschäftigen, auch zufällig dann mal im Supermarkt oder im Restaurant mit dem Thema in Kontakt kommen und sich denken: Ach, was ist das jetzt? Das ist so, weil ich oft auch gefragt werde: Na ja, was bringen die denn jetzt in der Menge? Also ist das jetzt sichtbar, was da gerettet wird? Ich beschäftige mich jetzt seit 22 Jahren mit dem Thema und ich denke, ja, mittlerweile ist es schon auch eine relevante Menge, wenn man die alle zusammennimmt. Und vor allem, weil es auch hier weitere Unternehmen gibt, die wirklich auch Business Cases darstellen, also Initiativen, die auf privater Basis getragen sind, sind ja immer nur so gut, wie eben die Freiwilligen Zeit haben oder Möglichkeiten haben, sich da auch zu engagieren. Bei Unternehmen sagt man, na ja, das könnte ja dann auch was sein, was eben langfristig auch wirklich Auswirkungen hat. Wobei, die Tafeln gibt es in Deutschland, glaube ich seit Anfang der 90er Jahre. Wo man vielleicht aufpassen muss, ist, dass man sich darauf verlässt, dass die Zivilgesellschaft Aufgaben übernimmt, die ja vielleicht auch Aufgaben sind, die der Staat eigentlich übernehmen sollte. Und ich finde die Tafeln sehr wichtig. Noch besser wäre es, wenn wir die Tafeln gar nicht brauchen würden.

ANNIKA ERNST: In jeglicher Hinsicht.

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Ja genau. Und deswegen ist es ja nicht nur, dass hier Lebensmittel weitergegeben werden, sondern das wird ja an Leute weitergegeben, die irgendwie durch den Rost gefallen sind. Und da müsste man eben nicht sagen: Ach, das ist ja kein Problem, weil ich kriege eh Lebensmittel von den Tafeln. Also das sind auch ganz andere Themenbereiche, die da mit reinspielen. Und ich glaube, da gibt es noch auch einiges an Aufholbedarf, wie man mit solchen Initiativen umgeht. Und Foodsharing, sehr toll, dass sich das quasi auch aus diesen Containern in einen rechtlich Rahmen entwickelt hat, der in Ordnung ist. Und ich glaube, in diese Richtung müsste es auch weitergehen, weil es ist nie möglich, alle Lebensmittelüberschüsse zu vermeiden. Es wird immer Lebensmittelüberschüsse geben und es wird immer Lebensmittelabfälle geben und da muss man sich überlegen, was man damit tut. Ich habe manchmal das Gefühl, dass wir derzeit in einer Phase sind, wo man sagt: Ja, da gibt es eh Alternativen oder alternative Nutzungsformen. Und deswegen müssen wir uns um das primäre Problem, warum es Überproduktion gibt oder warum Lebensmittel weggeworfen werden, nicht kümmern. Und da muss man vielleicht schauen, dass das nicht überhandnimmt, also dass man auch die Wurzeln und die Ursachen in Angriff nimmt, damit man dann nicht so viel Arbeit hat, quasi im Nachgang die Überschüsse einzusammeln und noch damit was zu tun.

ANNIKA ERNST: Ja, spannend. Wir werden auch in den nächsten Folgen mit jemandem von Foodsharing sprechen und auch mit jemandem von der Tafel. Deswegen kann man gespannt sein, was die für eine Meinung haben zu dem ganzen Thema. Und dann kommen wir auch schon zu der letzten Frage: Haben Sie denn einen Tipp, was jeder Mensch beachten oder tun sollte, um weniger Lebensmittel wegzuschmeißen?

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Das ist, glaube ich, die schwierigste Frage, weil das, glaube ich, jeder auch für sich in seinen eigenen Alltag einbauen muss. Aber ich denke, wenn man die Augen offen hält und bestimmte eingefahrene Situationen einfach auch hinterfragt, nämlich auch im eigenen Haushalt, aber auch hinterfragt, was passiert mit dem Apfel, der jetzt eine kleine Delle hat im Supermarkt, den ich nicht gekauft habe, und man offen ist für mehr Kreativität, mal was ausprobiert, sich traut, mal ohne Rezept auch was zu kochen aus Resten - Ich glaube, dann hat man schon einen wesentlichen Schritt in die richtige Richtung getan.

ANNIKA ERNST: Ja super. Dann vielen Dank, Frau Dr. Schneider, für dieses spannende Gespräch und für die Einblicke, die Sie uns in diesen wissenschaftlichen Aspekt der Lebensmittelverluste geben konnten. Und es hat mich sehr gefreut.

DR. FELICITAS SCHNEIDER: Ja, danke für die Einladung. War sehr spannend.

ANNIKA ERNST:  Zusammenfassend können wir sagen, dass das ganze Thema Lebensmittelverluste und Lebensmittelabfälle sehr komplex ist. Klar ist aber: Eine Reduktion der Lebensmittelabfälle könnte zu einer erheblichen Verbesserung weltweiter ökonomischer, ökologischer und sozialer Probleme und Konflikte führen. Deshalb ist auch die Entwicklung einer konsequenten politischen Strategie super wichtig, um die Lebensmittelverluste nachhaltig einzudämmen. 

Ja, und das wars auch schon mit unserer ersten Folge. Du möchtest mehr über das Thema Lebensmittelverschwendung erfahren? Dann abonniert auch unseren Kanal Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg beim Podcast Anbieter deiner Wahl, um keine Folge mehr zu verpassen. Ja, und in der nächsten Folge spreche ich dann mit Kathrin Schärer von der Raupe Immersatt über das Thema Foodsharing. Also seid gespannt. Und damit sage ich Tschüss und bis zum nächsten Mal.


Shownotes

Thünen-Institut für Marktanalyse

Collaboration Initiative Food Loss and Waste

Zu gut für die Tonne

Zu gut für die Tonne - Bundespreis

Das Große Weschmeißen (WWF Studie aus 2015)

Foodsharing