Öffentlicher Nahverkehr

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ÖPNV ist umweltfreundlich und essentiell für Personen ohne Auto. Die Nutzung hängt von Zugänglichkeit und Qualität ab. In Städten ist das Angebot meist besser als auf dem Land. Das 9 Euro Ticket half besonders Einkommensschwachen. Baden-Württemberg plant, mit einer neuen Strategie die ÖPNV-Nutzung zu verbessern und zu erhöhen. 

Das Bild zeigt das Innere eines leeren öffentlichen Verkehrsmittels, wahrscheinlich einer Straßenbahn oder eines Busses, mit Sitzplätzen und Haltestangen. Im Vordergrund ist ein Stop-Knopf zu sehen. Über dem Bild liegt ein transparenter Textblock mit der Aufschrift "ÖFFENTLICHER PERSONENNAHVERKEHR" und "INFRASTRUKTURATLAS"

ÖPNV - Infrastrukturatlas - Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg

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Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) - bestehend aus Straßenbahnen, Bussen, U- und S-Bahnen - bietet eine klima- und umweltfreundliche Mobilitätslösung. Er spielt eine entscheidende Rolle in einer nachhaltigen Mobilitätsinfrastruktur und ermöglicht soziale Teilhabe, insbesondere für Menschen, die kein eigenes Auto haben oder eingeschränkt mobil sind. Wie stark der ÖPNV genutzt wird, hängt stark vom Standort, von der Qualität des Angebots und vom Preis ab. Ein gutes ÖPNV-Angebot liegt laut dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) vor, wenn man die nächste Haltestelle vom Wohnort fußläufig erreichen und dort mindestens 20-mal am Tag in Bus oder Bahn einsteigen kann.

In Deutschland haben in den Großstädten sehr viele Menschen Zugang zu einem solchen Angebot, weshalb der ÖPNV dort ein beliebtes Verkehrsmittel ist. Ganz anders sieht es in vielen ländlichen Regionen aus. Hier finden nur 60 Prozent der Bevölkerung ein gutes ÖPNV-Angebot vor. In vielen ländlichen Regionen kommt man deshalb um ein eigenes Auto kaum herum. In Regionen, in denen die Bevölkerung schrumpft, nimmt das ÖPNV-Angebot sogar oft noch weiter ab. Leidtragende sind vor allem Jugendliche und ältere Menschen, die noch nicht oder nicht mehr selbst Auto fahren können.

Eine gute Anbindung allein reicht aber noch nicht aus. Auswertungen zum 9 Euro Ticket im letzten Jahr belegen, dass auch in Großstädten Menschen mit geringem Einkommen durch das günstige Ticket Fahrten machen konnten, die sie sich sonst gar nicht hätten leisten können. Selbst durch das deutlich teurere Deutschlandticket konnten 8 Prozent Neukund*innen gewonnen werden.  

Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg will nun ein besseres Nahverkehrsangebot für alle sicherstellen und damit auch einen Beitrag zur Verkehrswende leisten. Um die Fahrgastzahlen im ÖPNV zu verdoppeln, hat das Verkehrsministerium eine ÖPNV-Strategie 2030 formuliert. Das Nahverkehrsangebot soll ausgebaut werden, damit es zuverlässiger wird, mehr und bessere Anschlüsse vorhanden sind und die Reisezeiten kürzer werden. Außerdem sollen Tarife und Bezahlsysteme angeglichen werden, um Kund*innen eine bequemere Nutzung zu ermöglichen. Insgesamt soll die ÖPNV-Kultur verbessert werden, um das Image der Branche nachhaltig zu verbessern.

Die vollständige Broschüre zur ÖPNV-Strategie 2030 mit allen Zielen und Maßnahmen.

Das war's auch schon mit dem Video zum ÖPNV in Baden-Württemberg. Welche Erfahrungen macht ihr gerade mit dem ÖPNV? Schreibt uns das in die Kommentare. Im nächsten Video sprechen wir noch über das Schienennetz in der Region. Schaut also auch dort vorbei. Bis zum nächsten Mal!