Interview mit Thekla Walker zu Mooren und Moorschutz in Baden-Württemberg 

Welche Maßnahmen zum Schutz und zur Renaturierung von Mooren gibt es in Baden-Württemberg? Moore bedecken zwar nur 1,4 % der Landesfläche, sind jedoch bedeutend für Klima- und Umweltschutz. Die meisten Moore sind geschädigt, besonders durch Trockenlegung für die Landwirtschaft, und haben sich von Kohlenstoffsenken zu Treibhausgasquellen entwickelt. Es gibt diverse Großprojekte zum Moorschutz, und Baden-Württemberg arbeitet in diesem Bereich eng mit anderen Ländern und dem Bund zusammen.

Die Moorschutzkonzeption verfolgt das Ziel, Moore zu erhalten und zu renaturieren, wobei auch der Klimaschutz berücksichtigt wird. Es gab Fortschritte bei der Renaturierung, aber die Ziele für 2020 wurden hauptsächlich aufgrund des fehlenden Zugriffs auf Moorflächen nicht erreicht. Walker hebt die Notwendigkeit hervor, die Bereitschaft von Grundstückseigentümern für Moorschutzmaßnahmen durch attraktive Förderprogramme zu erhöhen.

Datenerhebung und -auswertung für Moorrenaturierungen laufen kontinuierlich, und Baden-Württemberg betreibt Forschungsprojekte zum Moorschutz und arbeitet mit verschiedenen wissenschaftlichen Institutionen zusammen. Die Strategie für Moorschutz und -nutzung wird überarbeitet, um die Interessen von Landwirtschaft, Naturschutz und anderen Akteuren in Einklang zu bringen, wobei auch moorbodenschonende Landnutzung (Paludikultur) berücksichtigt wird.

Die Bürgerbeteiligung am Moorschutz ist aufgrund komplexer Besitzverhältnisse und Genehmigungsverfahren meist schwierig, aber es gibt Möglichkeiten zur Mitwirkung. Die Öffentlichkeit wird durch verschiedene Kanäle über den Fortschritt im Moorschutz informiert, und es gibt Pläne, Informationen über die Umweltakademie zugänglich zu machen. Finanzierung und Umsetzung von Moorschutzmaßnahmen sind weiterhin Herausforderungen, die durch verbesserte Förderprogramme und Strategien angegangen werden sollen.

Ein Zitat von Thekla Walküber die Bedeutung des Moorschutzes in Baden-Württemberg. Baden-Württemberg hat eine große Verantwortung für den Schutz und den Erhalt europaweit bedeutender Moorlebensräume wie der Pfeifengraswiesen, und auch für die Klimazielerreichung ist der Schutz und der Erhalt von Mooren im Land besonders bedeutend. Der Schutz der Moore spielt also auch in Baden-Württemberg eine große Rolle.

Annika Ernst: Können Sie uns einen Überblick über die Bedeutung von Mooren und ihren Schutz in Baden-Württemberg geben?

Thekla Walker: Mit rund 1,4 % der Landesfläche ist der Anteil der Moore im Land relativ gering. Dennoch spielen Moore auch hier eine bedeutende Rolle für den Klima-, Natur- sowie den Umweltschutz. Baden-Württemberg hat beispielsweise eine große Verantwortung für den Schutz und den Erhalt europaweit bedeutender Moorlebensräume wie der Pfeifengraswiesen und auch für die Klimazielerreichung ist der Schutz und der Erhalt von Mooren im Land besonders bedeutend. Der Schutz der Moore spielt also auch in Baden-Württemberg eine große Rolle.

Rund 95 % der Moore in Deutschland und in Baden-Württemberg sind heute jedoch durch menschliche Eingriffe, insbesondere durch Trockenlegung für die Landnutzung umfangreich beeinträchtigt und nachhaltig geschädigt. Sie sind damit von einer wichtigen Kohlenstoffsenke zur besonders relevanten Quelle von Treibhausgasen geworden. Ungefähr 40 % der Moore in Baden-Württemberg liegen in Schutzgebieten und insbesondere aus Naturschutzgründen wurden und werden hier kontinuierlich Moorschutzprojekte umgesetzt. Das Land, bzw. die Naturschutzverwaltung des Landes ist dabei in vielen Fällen federführend oder in der Finanzierung derartiger Projekte maßgeblich beteiligt.

An großen Moorrenaturierungsprojekten sind zu nennen:

  • Naturschutzgroßprojekt Wurzacher Ried
  • Naturschutzgroßprojekt Pfrunger-Burgweiler Ried
  • LIFE-Projekt Blitzenreuter Seenplatte
  • LIFE-Projekte Federsee I und II
  • LIFE-Projekt Hotzenwald
  • NABU-Projekt „Moore mit Stern“

Annika Ernst:  Gibt es Kooperationen oder Partnerschaften mit anderen Bundesländern oder Ländern zum Thema Moorschutz? Welche Erfahrungen und gute Beispiele gibt es dazu?

Thekla Walker: Baden-Württemberg arbeitet auch im Moorschutz eng mit Einrichtungen und Verwaltungen anderer Länder und des Bundes zusammen. Dabei ist Baden-Württemberg in allen einschlägigen Gremien zum Thema vertreten und stimmt sich zum Thema insbesondere mit Kolleginnen und Kollegen in Projekten und Verwaltungen in Bayern ab. Die Bedeutung der Zusammenarbeit im Moorschutz ist auch in einem dazu bestehenden gemeinsamen Kabinettsbeschluss der Landesregierungen von Bayern und Baden-Württemberg aus dem Juli 2019 ausgedrückt. Ein Beispiel für ein Projekt in Zusammenarbeit ist das länderübergreifende Moorschutzprojekt im Degermoos bei Wangen im Allgäu. In diesem Moorgebiet, das sich jeweils ungefähr hälftig in Baden-Württemberg und Bayern befindet, werden aktuell die Grundlagen für eine Umsetzung erhoben und Konzepte für den Schutz und die Entwicklung der Moore und Moorlebensräume erstellt.

Moorschutzkonzeption Baden-Württemberg

Annika Ernst: Was sind die wichtigsten Ziele und Schwerpunkte der Moorschutzkonzeption in Baden-Württemberg?

Thekla Walker: Wichtigstes Ziel der Moorschutzkonzeption ist es, die Moore in Baden-Württemberg zu erhalten und, wo möglich zu renaturieren. Neben den Naturschutzzielen wird dabei auch der Klimaschutz berücksichtigt. Die Schwerpunkte in der Konzeption liegen darin, die Voraussetzungen für eine Renaturierung zu verbessern. Neben der Stärkung der Zusammenarbeit verschiedener Fachverwaltungen und mit den Naturschutzver­bänden zielt die Konzeption auch auf verbesserte Grundlagen sowie das Erstellen von Arbeitshilfen für die Umsetzung ab.

Annika Ernst: Welche Fortschritte wurden in Bezug auf den Schutz und die Renaturierung von Mooren in Baden-Württemberg seit der Einführung der Moorschutzkonzeption erzielt? Konnten die bis 2020 gesetzten Ziele erfolgreich umgesetzt werden? 

Thekla Walker: Insbesondere Renaturierungsprojekte werden im Land sukzessive – je nach Zugriffsmöglichkeit auf die Flächen (s.u.) – vorangebracht und umgesetzt. Überwiegend durch die Naturschutzverwaltung oder mit deren Beteiligung konnten hierbei verschiedene Projekte initiiert und teilweise bereits umgesetzt werden. In Folge der Einführung der Moorschutzkonzeption wurden die Aktivitäten im Moorschutz im Land nochmals verstärkt und es wurden vermehrt Projekte aufgestellt und in Umsetzung gebracht. 

Beispiele hierfür sind neben dem bereits erwähnten länderübergreifenden Projekt im Degermoos, das Naturschutzgebiet Wurzacher Ried, in dem ergänzende Maßnahmen zu denen aus dem 2013 abgeschlossenen Naturschutzgroßprojekt vorgenommen wurden, das aktuell laufende Förderprojekt aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt „Naturvielfalt Westallgäu“ des NABU Landesverbandes, bei dem das Land einen großen Teil der Kofinanzierung übernimmt und in dem in Zusammenarbeit mit der Naturschutzverwaltung des Landes auch Moore wiedervernässt werden sollen, das Moorschutzprojekt im Naturschutzgebiet Wasenmoos bei Tettnang, in dem eine Umsetzungsplanung bereits weit fortgeschritten ist oder das aktuell bewilligte LIFE-Natur-Projekt MooreKa, bei dem von der Naturschutzverwaltung am Regierungspräsi­dium Karlsruhe zusammen mit der Forstverwaltung und ForstBW ein größerer Teil des Wildseemoores renaturiert werden soll.

Die für 2020 gesetzten Ziele konnten bislang leider nicht erreicht werden. Ursächlich hierfür ist insbesondere der fehlende Flächenzugriff auf Moorflächen. Da Moorschutzmaßnahmen immer in der Fläche wirken, ist es erforderlich, dass alle Eigentümerinnen und Eigentümer betroffener Gebiete den Maßnahmen zustimmen. Der Flächenzugriff lässt sich durch Erwerb oder Eintrag einer Dienstbarkeit erreichen. Da die Flächen nach einer Renaturierung in aller Regel nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll nutzbar sind, bestehen seitens der Eigentümerinnen und Eigentümer grundsätzlich große Vorbehalte gegen eine Einbeziehung ihrer Flächen in Moor-Renaturierungsmaßnahmen. Bislang lag der Fokus im Moorschutz überwiegend auf der Renaturierung der Gebiete. Besonders für die Klimazielerreichung kann es aber auch zielführend sein, wenn auf bisher landwirtschaftlich genutzten Moorböden eine moorbodenerhaltende Landnutzung etabliert wird und damit den Landnutzenden wirtschaftlich adäquate Alternativen zu einer Renaturierung angeboten werden können. Bislang fehlen hierfür passende Angebote im Land, sodass eine Weiterentwicklung erforderlich ist. Dazu wird aktuell und in Zusammenarbeit mit dem für die Landnutzung zuständigen MLR eine Moorschutz- und Moornutzungsstrategie entwickelt. In dieser werden insbesondere auch Perspektiven für Landnutzende und Grundstückseigentümer berücksichtigt.

Annika Ernst: Wie weit ist der Fortschritt bei der Datenerhebung und -auswertung, die als Schwerpunkt der Moorschutzarbeiten von 2020 bis 2025 festgelegt wurden?

Thekla Walker: Die Erhebung und Auswertung für die Umsetzung von Moorrenaturierungen erfolgten fortlaufend. Projektspezifisch werden jeweils detaillierte Daten zu den Erhaltungszuständen von Moorböden, zur Hydrologie der Gebiete und zu Möglichkeiten der Wiedervernässung erfasst und ausgewertet. Zudem werden in immer mehr Moorgebieten über Befliegungen Höhendaten der Oberflächen erhoben und so beispielsweise Entwässerungssysteme erfasst. Darüber hinaus wurden in den vergangenen Jahren im Rahmen der Erstellung der Managementpläne für Natura 2000-Gebiete großflächig und hochauflösend Daten zu Moorlebensraumtypen erhoben, die innerhalb der Gebiete nun landesweit vorliegen.    

Annika Ernst: Gibt es spezielle Forschungsprojekte oder -partnerschaften mit Universitäten oder Forschungsinstituten in Baden-Württemberg, die sich mit Moorschutz und Bildung bzw. Sensibilisierung der Öffentlichkeit befassen?

Thekla Walker: Im Land Baden-Württemberg werden kontinuierlich auch Forschungsprojekte zum Moorschutz oder mit Schwerpunkt Moor durchgeführt. So werden im Land an drei Standorten durch das Thünen-Institut für Waldökosysteme (Haubacher Moos) und das Thünen-Insitut für Agrarklimaschutz (Federseeried; Weitenried) kontinuierlich Daten für das Moorbodenmonitoring des Bundes erhoben und die Projekte gemeinsam umgesetzt. Ebenso findet ein guter und regelmäßiger Austausch mit dem Peatland-Science-Center an der Hochschule Weihenstephan-Troisdorf, mit dem Greifswald Moor Zentrum und weiteren einschlägigen Forschungsinstitutionen statt. Dabei werden insbesondere Fachfragen geklärt und Maßnahmen abgestimmt werden. Darüber hinaus gibt es regelmäßig universitäre Projekte wie umfangreichere Abschlussarbeiten in verschiedenen Mooren im Land, die spezifische Fragestelllungen bearbeiten und wichtige Hinweise liefern. Außer über die einschlägigen Seiten der LUBW, der FVA oder des Umweltministeriums werden die Inhalte zum Thema auch über Veranstaltungen im Programm der Umweltakademie oder in und mit den Naturschutzzentren des Landes (i. B. Bad Wurzach) der Öffentlichkeit präsentiert und zugänglich gemacht.

Defizite bei Finanzierung und Umsetzungsgeschwindigkeit von Moorschutzmaßnahmen

Annika Ernst: Der LNV kritisiert, dass für den dringend notwendigen flächendeckenden Moorschutz in Baden-Württemberg keine speziellen Finanzmittel zur Verfügung stehen, dass zentrale Maßnahmen, die bereits vor acht Jahren im Rahmen der Moorschutzkonzeption initiiert wurden, immer noch nicht umgesetzt sind. (z.B. das noch nicht fertiggestellte und veröffentlichte "Handbuch Moorschutz") und dass der Kauf renaturierungsbedürftiger Moorflächen in Privatbesitz durch das Land nur sehr langsam vorangeht.

Wie beabsichtigen Sie die aktuellen Herausforderungen im Moorschutz in Punkto Finanzierung und Geschwindigkeit bei der Umsetzung anzugehen?

Thekla Walker: Wie bereits erwähnt, ist das hauptsächliche Defizit in der Umsetzung auf den fehelenden Flächenzugriff in Moorgebieten zurückzuführen. In vielen Fällen sind Grundstückseigentümerinnen und ‑Eigentümer generell nicht bereit ihre Flächen zu veräußern. Es ist deshalb erforderlich, attraktive Förderprogramme für Flächeneigentümerinnen und Flächeneigentümer bereitstellen zu können und damit die Bereitschaft für Moorschutzmaßnahmen zu erhöhen. Die dafür notwendige Entwicklung und Anpassung wird aktuell mit der Erstellung einer Moorschutz- und Moornutzungsstrategie des Landes in enger Zusammenarbeit mit dem MLR und dem FM vorgenommen. Mit entsprechenden Angeboten wie beispielsweise angepassten Förderprogrammen für eine moorboden­erhaltende Landnutzung könnte eine beschleunigte Umsetzung voraussichtlich ermöglicht werden.

Aktuell stehen auch im Haushalt des Landes grundsätzlich ausreichend Mittel für den Moorschutz zur Verfügung. Insbesondere auch, weil auch das mit 4 Milliarden EUR ausgestattete Förderprogramm der Bundesregierung „Aktions­programm Natürlicher Klimaschutz“ voraussichtlich maßgeblich den Moor­schutz adressiert.  Leider kann die Bundesregierung trotz schon längerer Ankündigungen bis heute kein praxisrelevantes Förderprogramm anbieten. Hauptproblem ist der Flächenzugriff, der bei Antragstellung bereits in einer Hand sein muss, ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn – wie bei vielen anderen Förderprogrammen des Landes möglich – ist nach den bisher vorliegenden Informationen jedoch nicht möglich. Der Bund bietet somit ein Förderpro­gramm für den Moorschutz an, das in der Praxis unter den Rahmenbedin­gungen in BW nicht nutzbar ist.

Annika Ernst:  Welche Maßnahmen werden ergriffen, um den Kaufprozess zu beschleunigen?

Thekla Walker: Das fortlaufende Grunderwerbsprogramm Moorschutz der zuständigen Liegenschaftsverwaltung des Landes wird kontinuierlich umgesetzt. Dabei werden auch regelmäßig Moorflächen durch das Land erworben. Problema­tisch ist allerdings vielfach eine fehlende generelle Verkaufsbereitschaft bei Grundstückseigentümerinnen und –Eigentümern. Über passende Angebote (s. o.) könnte jedoch die Bereitschaft zur Teilhabe an Moorschutzprojekten gesteigert und damit eine Beschleunigte Umsetzung gewährleistet werden.

Paludikultur

Annika Ernst: Wie werden die Interessen von Landwirtschaft, Naturschutz und anderen relevanten Akteuren in Bezug auf den Moorschutz in Einklang gebracht?

Thekla Walker: Hierfür wird aktuell die Moorschutzstrategie weiterentwickelt zu einer Moorschutz- und Moornutzungsstrategie. Eine Säule besteht aus Maßnahmen zum Schutz und zur Renaturierung von Mooren, die zweite Säule besteht aus Maßnahmen, die eine moorbodenschonende Nutzung ermöglichen. Insbesondere die erste Säule dient dem Schutz der Biodiversität, beide Säulen dienen dem Klimaschutz. Die Konzeption und Erarbeitung wird unter Federführung des UM und in Zusammenarbeit mit dem MLR und dem FM vorgenommen. Ziel der Strategie ist es, den Moorschutz großflächig und unter gleichrangiger Berücksichtigung von Klima- und Naturschutz, Landwirtschaft und Forstwirtschaft voranzubringen. Insbesondere sollen passende Angebote und Infrastrukturen aufgebaut und zur Verfügung gestellt werden. Durch die gleichrangige Berücksichtigung der Interessen von Klima-, Naturschutz sowie der Landnutzenden wird damit die Grundlage für eine ausgewogene und gleichzeitig effiziente Umsetzung gewährleistet.

Über die Weiterentwicklung sollen Moorschutz- und Moornutzungsprojekte unter Einbeziehung bestehender Organisationen und Strukturen baldmöglichst umgesetzt werden, dabei sollen u.a. Mittel aus dem Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz (ANK) eingesetzt werden. Das UM ist hierbei Prozesstreiber.

Annika Ernst: Wird in Baden-Württemberg die Umsetzung von Paludikultur als eine Strategie zur landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Nutzung von Mooren angestrebt?

Welche Schritte werden unternommen, um die Einführung dieser nachhaltigen Anbaumethode zu fördern?

Thekla Walker: In der vorgenannten Entwicklung einer Moorschutz- und Moornutzungsstra­tegie wird insbesondere auch eine moorbodenerhaltende Landnutzung besonders berücksichtigt. Die Zuständigkeit hierfür liegt jedoch beim MLR, weshalb wir hierzu keine konkreten Aussagen machen können. 

Bürgerbeteiligung

Annika Ernst: Wie können Bürger*innen sich am Moorschutz in der Region aktiv beteiligen?

Thekla Walker: Aufgrund der Besitzverhältnisse und der Komplexität des Moorschutzes ist eine direkte, proaktive Beteiligung zumeist schwierig. Viele Projekte finden jedoch unter Beteiligung der Öffentlichkeit statt. In vielen Fällen ist auch in den Genehmigungs­verfahren eine Öffentlichkeitsbeteiligung enthalten. In diesem Rahmen können sich Bürgerinnen und Bürger natürlich jederzeit gerne einbringen und unterstützen. Zudem besteht die Möglichkeit, bei der Arrondierung von Flächen in Moorgebieten beizutragen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Dadurch kann die Umsetzung ggf. zusätzlich beschleunigt werden.

Annika Ernst: Werden Berichte oder Veröffentlichungen zur aktuellen Situation und zu den Fortschritten im Moorschutz für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht?

Thekla Walker: Informationen für die Öffentlichkeit sind zu diesem Thema jederzeit auf den einschlägigen Seiten unseres Ministeriums sowie der LUBW abrufbar. Darüber hinaus wird die Öffentlichkeit zu konkreten Projekten zumeist auch über Pressemitteilungen informiert. Über die Berücksichtigung im Programm der Umweltakademie können künftig voraussichtlich auch hier Informationen zu ausgewählten Aspekten bereitgestellt werden.


Das Interview wurde schriftlich beantwortet.