Rechtspopulismus, Verschwörungs-Erzählungen, Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen in Deutschland, 2023

Studie

Die Demokratie-Monitoring-Studie der Universität Hohenheim, geleitet von Prof. Dr. Frank Brettschneider, liefert verschiedene Einblicke in die Einstellungen der deutschen Bevölkerung zum Rechtspopulismus, Verschwörungserzählungen, Demokratiezufriedenheit und Vertrauen in politische Institutionen. Im Juli 2023 wurden 4.024 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger befragt. Die Studie ist Teil einer Serie von Demokratie-Monitorings, die bereits in den Jahren 2021 und 2022 durchgeführt wurden.

Bedrohung und Geheime Mächte in Deutschland

Hauptpunkte der Studie für Deutschland

  1. Rechtspopulismus: Knapp ein Fünftel der Deutschen hat ein rechtspopulistisches Weltbild. In der AfD-Anhängerschaft sind es 79 Prozent. Bei den Grünen ist es nur 1 Prozent.

  2. Verschwörungserzählungen: Ein Viertel der Deutschen glaubt, dass „geheime Mächte“ die Politik steuern, und ein Fünftel meint, dass die Medien die Bevölkerung „systematisch belügen“.

  3. Unzufriedenheit mit der Demokratie: Ein Viertel der Befragten ist unzufrieden mit der Funktionsweise der Demokratie auf Bundesebene, und das Vertrauen in die Bundesregierung hat zwischen 2022 und 2023 signifikant abgenommen.

  4. Institutionelles Vertrauen: Die Deutschen vertrauen am meisten der Wissenschaft, der Polizei und den Gerichten, während das Vertrauen in politische Parteien und die Bundesregierung am niedrigsten ist.

  5. Regionale und Altersunterschiede: Im Osten ist der Anteil der Menschen mit einem rechtspopulistischen Weltbild höher als im Westen. Jüngere Menschen zeigen weniger rechtspopulistische Tendenzen als ältere.

  6. Medienskepsis: Ein tiefes Misstrauen gegenüber den Medien ist besonders in Ostdeutschland verbreitet.

Die Studie deutet darauf hin, dass es in Deutschland eine wachsende Polarisierung und ein sinkendes Vertrauen in Institutionen gibt, besonders unter den Anhängern der AfD und Menschen mit rechtspopulistischen Ansichten.

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