Rechtspopulismus, Verschwörungs-Erzählungen, Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen in Baden-Württemberg, 2023

Studie

Die Studie von Prof. Dr. Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim untersucht die Einstellungen der Bevölkerung in Baden-Württemberg  zu demokratischen Institutionen, insbesondere in Bezug auf rechtspopulistische und verschwörungstheoretische Narrative. In der Studie wurden 2.510 Menschen in Baden-Württemberg und zusätzlich 1.514 Menschen in ganz Deutschland befragt.

Bedrohung und „geheime Mächte“ (Deutschland 2023)

Die zentralen Forschungsfragen beziehen sich auf

  1. Verbreitung von Zustimmung zu rechtspopulistischen Erzählungen und Misstrauen gegenüber Massenmedien und "politischen Eliten."
  2. Soziodemografische Verteilung dieser Einstellungen.
  3. Zusammenhang zwischen diesen Einstellungen und dem Vertrauen in demokratische Institutionen.

Die Studie deckt mehrere Themenbereiche ab

  1. Populismus und Verschwörung: Die Studie untersucht die Zustimmung zu verschiedenen rechtspopulistischen und verschwörungstheoretischen Erzählungen. Hierbei werden Statements zu Themen wie "geheime Mächte," "Lügenpresse," und "Autoritarismus" analysiert.

  2. Demokratiezufriedenheit: Die Studie erforscht die Zufriedenheit der Bürger mit der Funktionsweise der Demokratie auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene.

  3. Vertrauen in Institutionen: Hier werden Institutionen wie Wissenschaft, Polizei, Gerichte, Landtag usw. hinsichtlich des Vertrauens der Bevölkerung bewertet.

Ergebnisse

  • Etwa ein Fünftel der Menschen in Baden-Württemberg glaubt an "geheime Mächte" in der Politik und denkt, dass die Regierung das Volk betrügt.
  • Ein rechtspopulistisches Weltbild ist vor allem bei Anhängern der AfD ausgeprägt, am wenigsten bei Anhängern der Grünen.
  • Es gibt einen tendenziellen Zusammenhang zwischen dem Grad des Populismus und dem Vertrauen in demokratische Institutionen.
  • Tendenziell stärkere rechtspopulistische Weltbilder finden sich bei Personen im Alter von 45 bis 59 Jahren und bei Personen mit niedriger formaler Bildung.

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